Dem Österreichischen Seniorenrat obliegt die gesetzliche Interessenvertretung von über 2,3 Millionen Seniorinnen und Senioren in Österreich.

Kostelka und Korosec zu EU-Führerscheinreform: Klares NEIN zu Schikanen und Diskriminierungen für ältere Autofahrer:innen

PK 09202021 © Österreichischer Seniorenrat/APA-Fotoservice/Schedl

    Ein klares NEIN, kommt von den Seniorenratspräsidenten Dr. Peter Kostelka und LAbg Ingrid Korosec zu den Plänen der EU, Autofahrer*innen ab 70 alle fünf Jahre zu „Zwangs-Überprüfungen“ ihrer Fahrtauglichkeit zu schicken und Führerscheine ab dem 70. Geburtstag auf fünf Jahre zu befristen.

    EU plant Zwangs-Überprüfungen für ältere Führerscheinbesitzer*innen und Beschränkung der Führerscheingültigkeit auf fünf Jahre nach dem 70. Geburtstag

    „Leider tauchen immer wieder Forderungen nach Alterslimits für Führerscheinbesitzer*innen oder Fahrbeschränkungen für Ältere auf. Jetzt plant die EU im Rahmen einer ‚Führerscheinreform‘ Befristungen und Überprüfungen NUR für ältere Führerscheinbesitzer*innen einzuführen. Das ist ein klarer Fall von Altersdiskriminierung, das darf so in dieser Form in Österreich nicht umgesetzt werden“, kritisiert Präsident Kostelka. „Unzählige Verkehrsstudien belegen, dass es in allen Altersgruppen der motorisierten Verkehrsteilnehmer*innen – von 16 bis 99 – ebenso umsichtige, sicherheits- und verantwortungsbewusste Menschen gibt, wie leider auch einige, die für sich und andere eine potenzielle Gefahr darstellen“, so Präsident Kostelka, der weiter ausführt: „Der Schlüssel zu mehr Verkehrssicherheit für alle und über alle Altersgruppen hinweg liegt daher in zielgruppenspezifischen Fahrtechnikkursen und nicht in einseitig auf Ältere abzielenden Zwangsüberprüfungen und Beschränkungen!“

    „Ältere Menschen in ihrer Mobilität einzuschränken, hat enorme, negative Auswirkungen auf ihre Lebensqualität. Denn: Mobilität ist die Voraussetzung für ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben! Im Unterschied zu städtischen Gebieten mit ihrem dichten öffentlichen Verkehrsnetz sind im ländlichen Bereich Auto und Führerschein vielfach unerlässlich für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie sind oft die einzig sinnvolle Wahl für Arztbesuche, Apothekenfahrten, den Besuch von Therapiestunden sowie für Lebensmittel-Einkäufe oder Fahrten zur Bank“, betont Präsidentin Korosec und unterstreicht: „Ältere Verkehrsteilnehmer*innen stellen kein größeres Sicherheitsrisiko dar als andere Altersgruppen. Deshalb dürfen sie auch nicht anders behandelt werden als alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen. Ich spreche mich aber für sinnvolle Maßnahmen für mehr Sicherheit beim Autofahren aus, wie zB. freiwillige Fahrtauglichkeitsuntersuchungen bei ÖAMTC oder ARBÖ. Der Österreichische Seniorenrat wird sich daher entschieden gegen all jene stellen, die ältere Verkehrsteilnehmer:innen pauschal verurteilen, stigmatisieren und diskriminieren!“ , so Korosec abschließend.

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